Kennerspiele oder Warum man als Erwachsener das Spielen nicht verlernen sollte

Kennerspiele oder Warum man als Erwachsener das Spielen nicht verlernen sollte

Der spielende Mensch

Dem Menschen ist das Bedürfnis zu spielen angeboren. Kinder spielen viel und gerne. Dabei trainieren sie ihre motorischen Fähigkeiten, wenn sie nach Gegenständen greifen und zum Beispiel Bauklötze stapeln oder zusammenstecken. Durch das Versuch-und-Irrtum-Prinzip lernen sie, was im Rahmen ihrer Möglichkeiten liegt. Dabei finden sie für sich selbst immer wieder neue Herausforderungen, die es zu bestehen gilt.

Im Spielen mit anderen Kindern wird die emotionale Intelligenz gefördert. Sie entdecken den richtigen Umgang mit ihren Gefühlen, wie man Konflikte am besten löst und wie Regeln funktionieren. Beim Rollenspiel denken sie sich in andere Menschen hinein und lernen die Welt mit neuen Augen kennen.

Übrigens steht das Spielen auch in der Tierwelt auf der Tagesordnung. Jungtiere bereiten sich so auf die Aufgaben des späteren Lebens vor.

Spielen ist keine Zeitverschwendung

Als erwachsenem Menschen bleibt einem kaum noch Zeit zum Spielen. Unser Alltag ist geprägt von Arbeit - im Job und auch zu Hause. So wird das Spielen oft als zwecklose und unvernünftige Tätigkeit wahrgenommen. Wir sollten aber nicht vergessen, dass die sorglosen Momente des Spielens unsere Lebendigkeit und Lebensfreude enorm steigern.

Darüber hinaus bietet uns das Spiel einen sicheren Rahmen, in dem wir neue Ideen und Herangehensweisen ohne Angst vor ernsthaften Konsequenzen ausprobieren können. Wenn etwas im Spiel gut funktioniert, lassen sich damit womöglich auch Probleme der realen Welt lösen. Wer immer auf dieselbe Weise denkt und handelt, dem bleibt Innovation ein Fremdwort.

Das Spielen fördert also auch im Erwachsenenalter Kreativität und Vorstellungskraft. Es lehrt uns vorausschauendes und strategisches Denken. Soziale Kompetenzen werden gestärkt. Wir bekommen ein besseres Gespür für Teamwork, Konfliktbewältigung und unsere empathischen Fähigkeiten - kurz: Beim Spielen können wir entspannen und halten uns gleichzeitig geistig fit, damit wir die Anforderungen des Alltags besser meistern können.

Kennerspiel - was ist das?

Brettspiele lassen sich vom Schwierigkeitsgrad her in drei Kategorien einordnen. Familienspiele besitzen sehr einfache Regeln und eine kurze Spieldauer. Sie können ohne große Vorbereitungszeit mit der ganzen Familie gespielt werden. Am anderen Ende des Spektrums steht das Expertenspiel. Seitenlange Regelhefte, lange Aufbauzeiten und besonders knifflige Spielzüge sorgen dafür, dass eine einzelne Partie schon einmal mehrere Stunden lang dauern kann.

Zwischen diesen beiden Kategorien reiht sich das Kennerspiel ein. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Anspruch, Taktik und Glück, ist es der “nächste Schritt” für Brettspielfreunde. Es führt neue Spielprinzipien und komplexere Regeln ein, ohne damit zu überfordern. Zudem sind Kennerspiele oft sehr thematisch und entführen in fremde Welten voller Abenteuer.

Checkliste für den perfekten Spielabend

Abschließend möchten wir euch noch ein paar Tipps mitgeben, damit euer nächster Spieleabend zum Hit wird:

  • Macht euch Gedanken darüber, was ihr spielen möchtet und trefft eine Vorauswahl. Drei bis vier Spiele sollten reichen.
  • Lest euch schon im Vorhinein die Regeln durch! So bleibt mehr Zeit zum Spielen.
  • Bereitet Getränke und Snacks vor. Verzichtet dabei aber auf Speisen, die eure Spiele beschädigen können. Oder ihr plant eine kurze Essenspause ein.
  • Seid gute Verlierer! Respektiert die Leistung des Gewinners und lasst ihn sich freuen.
  • Seid gute Gewinner! Freut euch, ohne die anderen Mitspieler schlecht zu machen.
  • Und vor allem: Habt Spaß und genießt die Zeit miteinander!